Rasenschnitt – was macht man damit?

Wohin mit dem Rasenschnitt?

Wenn Sie sich einen gepflegten Garten vorstellen sollen, spielt sicherlich ein satter, grüner Rasen eine entscheidende Rolle. Dieses Bild ist jedoch kein Zufallsprodukt, sondern Bedarf einer gewissen Pflegeroutine. Abhängig davon, welche Rasensorte Sie gewählt haben, können pro Saison bis zu 20 Rasenschnitte erforderlich werden. Demzufolge stellt sich eher früher als später die Frage, wohin mit dem Grünschnitt? Im Wesentlichen haben Sie vier Möglichkeiten.

  • Liegen lassen
  • Als Mulch verwenden
  • Kompostieren
  • Zum Wertstoff- oder Recyclinghof bringen

Einfach liegen lassen?

Aber ja! Um der Lage Herr zu werden, könnten Sie beim Rasenmähen auf ein Gerät mit Fangkorb verzichten. Den entstandenen Rasenschnitt lassen Sie liegen, um ihn später als Mulch wiederzuverwenden. Vor dem Einsatz des selbst hergestellten Mulchmaterials ist es jedoch unerlässlich, den Abschnitt mehrmals zu wenden und so einen gewissen Trocknungsgrad zu erreichen. Leicht angewelkt ist hier genau richtig, um mit dem Mulchen zu beginnen. Würden Sie den nassen Rasenschnitt direkt unter Ihren Büschen oder im Gemüsebeet aufbringen, wären Schimmel und Fäulnis vorprogrammiert. Lassen Sie dem Mulch also etwas Zeit, bevor Sie ihn ausbringen. Ist er dann einsatzbereit, bewahrt er Ihre Pflanzen vor dem Austrocknen und sorgt außerdem dafür, dass bei Regen die Erde nicht fortgespült wird. Sollte Ihr Rasenmäher eigentlich einen Fangkorb haben, gehen Sie bitte mit äußerster Vorsicht vor, da ein aufgewirbeltes Steinchen Sie verletzen könnte. Beurteilen Sie also bitte zuvor, ob die Auswurfrichtung eine Gefahr darstellen könnte. Bei Geräten, die über keinen Fangkorb verfügen, besteht keine Gefahr, da der Rasenschnitt in der Regel nicht in Richtung der Beine ausgeworfen wird.

Worauf Sie beim Kompostieren achten sollten

Wer lieber den gesamten Rasenschnitt im Komposter verwerten möchte, sollte dieses Vorhaben gut durchdenken. Sparsam in den Komposthaufen eingearbeitet bietet er durch seinen hohen Stickstoffgehalt eine ausgezeichnete Ergänzung zu anderen organischen Materialien, zu viel kann jedoch schnell zu Fäulnis führen und Ihren Kompost verderben. Die mit dem Zersetzungsprozess einhergehenden Gerüche sind im Zweifelsfall nicht nur für Sie unangenehm sondern, auch für Ihre Nachbarn. Im richtigen Verhältnis untergemischt entsteht jedoch ein großartiger Dünger, der Sie keinen Cent kostet. Beachten Sie bitte, dass auch beim Kompostieren der Grasschnitt erst einige Tage trocknen sollte und dann etwa mit der halben Menge Zeitungsschnipseln oder Laub auf den Komposthaufen kommt. Nach einem starken Regenguss kann es sinnvoll sein den Kompost mit einer Mistgabel aufzulockern, um eine ausreichende Durchlüftung sicherzustellen.

Mehr technische Unterstützung

Spezielle Mulchmäher bieten gleich zwei Vorteile. Zum einen wird der Rasenschnitt nach dem Abtrennen gehäckselt, er bleibt also nicht liegen, zum anderen wird der zerkleinerte Rasen wieder ausgebracht. Innerhalb kürzester Zeit wird diese Schicht von Regenwürmern und anderen Kleinstlebewesen zersetzt und verschwindet. Diese Methode erfordert jedoch etwas Disziplin, da der Rasen in deutlich kürzeren Abständen gemäht werden muss. Zu langer Rasenschnitt würde die Häcksler innerhalb des Mähers überfordern und damit den Vorteil des Düngers zunichtemachen. Bleibt das abgemähte Gras nämlich unzerkleinert liegen, entsteht eine wasserundurchlässige Schicht, und mit der Zersetzung dieser Decke entsteht auch noch Fäulnis.

Woanders entsorgen

Natürlich steht es Ihnen frei, den Rasenschnitt zum nächsten Wertstoff- oder Recyclinghof zu bringen. Dabei ist zu beachten, dass unter Umständen Gebühren erhoben werden könnten.

Sie sehen also, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, seinen Grasschnitt zu verwerten. Welche davon Sie für Ihren Garten nutzen möchten, hängt ganz von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Weitere nützliche Tipps für Ihren Garten finden Sie auch im Garten Ratgeber von „Wie-Wie.de“ und in der Zeitschrift „Mein schöner Garten„.