Ohrwurmhaus und Florfliegenhaus gegen Blattläuse

Einfach Nützlinge arbeiten lassen

Blattläuse kommen von ganz alleine und werden in gewissen Situationen zu einem großen Problem im Gemüsegarten. Man kann versuchen, betroffene Pflanzen mit einem Wasserstrahl etwas von den Blattläusen zu befreien, Pflanzen in die Reihen zu setzen, mit denen die Blattläuse vielleicht schon verschwinden oder einen Sud aus Pflanzen als Sprüh- oder Pflanzenstärkungsmittel aufzusetzen.

Für den Ziergarten hilft Lavendel gegen die Blattläuse. Bohnen können mit Bohnenkraut geschützt werden. Auch Kapuzinerkresse und Brenneseln helfen gegen einige Blattlausarten. Im oder vor dem Winter kann mit Farnkrautjauche, zum Frühjahr mit Wermutjauche gespritzt werden. Es können bei einem akuten Befall 20 Gramm Schachtelhalm und 10 Gramm Rainfarn mit einem Liter Wasser überkocht und nach dem abkühlen mit Brennesseljauche gesprüht werden.

Es können aber auch Behausungen für Ohrwürmer und Florfliegen gebastelt und aufgestellt werden. Diese Nützlinge werden die Blattläuse vertilgen und richten keinen Schaden im Garten an. Ohrwürmer kriechen im Übrigen höchstens dann in die Ohren, wenn man auf dem Boden liegt. Man kann sich Wasser in das Ohr träufeln, damit sie wieder gehen.

Passenden Unterschlupf anfertigen

Für die Ohrwürmer wird ein Ton- Blumentopf mit Holzwolle oder nicht zu grobem Stroh gefüllt. Um den Blumentopf wird ein Netz geschlagen, wie es z.B. für Kartoffel- oder Zwiebelsäcke verwendet wird. Sonst rupfen die Vögel die Holzwolle oder das Stroh wieder raus. Das Gebilde wird nun in die Obstbäume gehangen aber nicht zu weit vom Stamm entfernt und nicht zu hoch. Die Ohrwürmer müssen ihren Unterschlupf immerhin erst einmal finden und vom Boden aus auf den Baum klettern. Der Tontopf soll natürlich mit dem Boden nach oben hängen, damit weniger Wasser eintritt. Man könnte sogar noch den Untersetzer als Regenschutz über dem Topf belassen.

Für die Florfliegen ist es ähnlich. Es wird ein kleiner Holzkasten mit Stroh gefüllt und nach vorne mit Karnickeldraht geschützt. Der Deckel wird mit etwas Teerpappe oder einem ähnlichen Schutz umschlagen. Somit wird der Inhalt vor Nässe geschützt. Der Holzkasten wird an einem Stab befestigt und mit diesem in den Gemüsegarten gesteckt. Damit sind die Florfliegen direkt dort, wo sie sein sollen.

Viele kleinere Verstecke dezentral im Garten zu verteilen ist besser, als ein großer Unterschlupf, der mit Pech an der Falschen Stelle aufgestellt nicht einmal angenommen wird.

Den Nützlingen Schutz gewähren

So viele Blattläuse auch nur darauf warten, gefressen zu werden, die Nützlinge wollen auch sicher ruhen. Wenn sie dieses nicht können, werden sie selber gefressen und können nicht mehr fressen. Einen sicheren Unterschlupf anzubieten, ist vielfach bereits ausreichend, damit sich die Nützlinge von ganz alleine ansiedeln werden. Sobald sie viel zu fressen finden, mehren sie sich aber es werden nicht alle Exemplare sterben, wenn das Nahrungsangebot wieder knapper wird.