Das Hochbeet für den Gemüsegarten.

Wenn es im Frühjahr noch kühl ist, dann wachsen die Pflanzen langsamer. Dabei kommt es nicht nur auf die Wärme der Luft sondern vor allem auf die Wärme im Boden an. Es kann durchaus einen warmen März- oder Apriltag geben, der jedoch für die meisten Pflanzen total verpuffen wird, da ein warmer Nachmittag den Boden nicht genügend wärmen kann. Es gibt jedoch ein paar Tricks und Kniffe, die sich kombinieren lassen: Das Kompost- Hochbeet! Wenn auf dem Boden ein Kasten aufgebaut wird, dann hebt dieser sich ab und die Sonne trifft nicht nur von Oben sondern auch den Seiten auf. Außerdem gibt die meiste Biomasse bei der Zersetzung etwas oder viel Wärme ab. Wenn das Hochbeet mit Rasenschnitt, Laub, Mist, Grün- und Küchenabfällen gemischt mit Mutterboden gefüllt wird, dann wird es Rottungswärme geben aber die Pflanzen können dank dem Boden dennoch wachsen. Es sollte bedacht werden, dass sich alles beim Rotten setzen wird. Biomassen mit geringem Wasseranteil zu wählen, ist dann ein Vorteil. Zudem sollte immer auch etwas Dolomitkalk hinzu gegeben werden, da einige Biomasse beim Rotten den PH Wert beeinflussen wird. Dolomitkalk bringt den PH Wert von oben oder unten wieder in die Mitte. Auch etwas gemahlener Bentonit oder Algenkalk haben positive Effekte auf die Rottung im Kompost Hochbeet. Es sollte nicht nur wegen des Setzens insgesamt nicht zu viel Biomasse eingebracht werden. Wer nur Pferdemist ansetzt, hat in der ersten Phase rund 60 bis 70° Celsius im Boden, das ist viel zu viel. Außerdem werden nicht so viele Nährstoffe im Kompost- Hochbeet benötigt, einigen Pflanzen könnte es sogar zu viel werden.

Hochbeete haben einen weiteren erheblichen Vorteil, sie ermöglichen ein rückenschonendes Arbeiten. Sie sollten immer in einer Südecke vom Garten stehen, damit die Sonne wirklich alles wärmen kann. Weiterhin stellt sich die Frage, ob eine aufwändige Steinkonstruktion gewählt wird oder ob ein Holzhochbeet gewählt wird. Lärchenholz bietet sich an, da es günstig und Nässebeständig ist. Werden wenigstens beständige Pfosten gewählt, müssen allerhöchstens alle paar Jahre mal ein paar der Seitenwände ausgewechselt werden. Eine Konstruktion, bei der eine Seite zum Kopfende abnehmbar ist oder einfach weggelassen wird, bietet sich an. Die Biomasse ist immerhin irgendwann verrottet und gibt dann keine Wärme mehr ab. Aber wenn das Kompost Hochbeet im Herbst oder Frühjahr aufgesetzt wird, kann es alle 12 Monate geleert werden, um es neu anzusetzen. Der Kompost ist für den Garten wertvoll. Wer sein Kompost Hochbeet im Herbst ansetzt, der kann im Frühjahr vor dem Pflanzen noch mal eine weitere Lage aufschütten, damit es nicht zu tief einsackt. Beim Aufsetzen sollte man es als Hügel- Kompost- Hochbeet planen und die oberste Deckschicht aus Mutterboden etwas dicker planen. Dann sackt es beim Rotten nicht viel zu tief ein. Noch besser wäre es, wenn nach dem Setzen einfach die obersten Holzbretter abgenommen werden können.

Wenn das Hochbeet 60 bis 100 cm aus dem Boden ragt, ist ein rückenschonendes Arbeiten möglich. Mit der Höhe haben es Schnecken und auch andere Schadtiere schwerer an die Pflanzen zu kommen. Wenn es im Boden wärmer ist, wachsen die Pflanzen schneller. Das bringt den Vorteil, dass Gemüse ausgesät werden kann, um es zu Jungpflanzen zu ziehen. Diese brauchen zuerst wenig Fläche und von einem m² Hochbeet lassen sich gewiss über 10 m² Gartenfläche bestücken. Es sollten natürlich nur Pflanzen vorgezogen werden, die sich umsetzen lassen. Es lassen sich jedoch auch andere dazwischen setzen, die mehr Platz haben werden, sobald alles andere umgesetzt wurde.

Das alles macht das Hochbeet in diesen Punkten sehr wertvoll:

– Verwertung von Garten- und Küchenabfällen
– Rückenschonendes Arbeiten
– Frühes vorziehen von Gemüse wird möglich
– Kompost kann den Garten düngen
– Das Hochbeet wird optisch sehr gut wirken

Wer im Garten einiges vor hat, sollte sich ein Hochbeet zulegen und jedes Jahr neu mit Biomasse und Mutterboden füllen. Es lassen sich Salat, Kohl, Tomaten, Lauch, Gurken oder andere Gemüsepflanzen vorziehen, die im ersten Moment nicht viel Platz aber dafür einen warmen Boden benötigen. Es lassen sich auch Kräuter setzen, die jedoch wenig Dünger benötigen. Das Hochbeet mit Kompostboden bietet jedoch Nährstoffe und wäre deswegen für Starkzehrer wie Tomaten interessanter, die jedoch zu hoch wachsen. Nachdem alles andere im Garten gepflanzt wurde, könnten deswegen besser Kohl und Sellerie zurück bleiben. Es bleibt zu Komposthaufen noch anzumerken, dass aufgrund der Rottungswärme Schlangen oder andere Reptilien hier ihre Eier ablegen. Allerdings werden die Jungtiere einiges vertilgen, das kommt dem Gärtner deswegen gelegen. Sobald sich viele Regenwürmer bilden, werden Fressfeinde diesen nachstellen. Auf dem Hochbeet wären das eher gefiederte Räuber und keine Igel. Wenn eine Seite am Kopfende weggelassen wird, kämen auch Igel auf das Hochbeet und würden neben den Regenwürmern noch die Schnecken und anderes Getier weg fressen. Allerdings wäre diese „Rampe“ auch als „Schneckenrampe“ zu betrachten. Diese können allerdings dem Pflanzengeruch folgend einfach die Wände hoch kriechen, wenn nicht alles noch mit einem speziellen Schneckenzaun eingefasst wird.

Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass ein Kompost Hochbeet schneller austrocknen kann, als ein satter Mutterboden. Es sollte deswegen bei Trockenheit gewässert werden. Nur dann kann alles weiter rotten, nur dann können die Pflanzen wachsen. Beim Vorziehen im Frühjahr wird Trockenheit allerdings kaum zum Problem.